Zuckerersatz: Sind Süßstoffe gesund, ungesund oder gar schädlich?
Sind Süßstoffe gesund oder ungesund? Dass der Zuckerersatz unbedenklich ist will uns die Wissenschaft jeden Tag aufs Neue bestätigen. Denn es finden sich in den Reihen der Kritiker Vorwürfe die sich schon lange halten. Die Nebenwirkungen von Süßstoffen seien derart schädlich, dass sie gar Krebs erregen würden. Sie würden zur Schweinemast eingesetzt, da angeblich Insulin auf die Süße reagiert. Lesen sie zum letzten Mal, ob Süßstoffe wirklich unschädlich sind, so dass ihr Gebrauch vielleicht sogar in einer Diät zum gesunden Abnehmen dienlich sein kann:
Süßstoffe zählen zu den Lebensmittelzusatzstoffen und müssen daher Richtlinien befolgen, die von der Europäischen Union vorgegeben werden. Der für uns interessanteste Wert hierbei ist der ADI. ADI heisst Acceptable Daily Intake (täglich akzeptable Einnahme) und bewertet, wieviel eines Zusatzstoffes man bedenkenlos zu sich nehmen kann. Dieser Wert hat doppelten Boden und Sicherheitsnetz! In Tierstudien auf Lebenszeit bestimmt, wird nicht etwa der ermittelte Höchstwert angegeben. Nein, dieser ist ein Vielfaches des ADI Werts. Eine als ungefährlich eingeschätzte Menge eines Zusatzstoffs wird mindestens durch 100 geteilt und als ADI Wert festgelegt.
Beispiel: Eine als ungifitg erkannte Menge sei 100 gramm pro Kilogramm des Körpergewichts. Dann wird der ADI Wert höchstens 1 gramm pro Kilogramm betragen.
Folgende Süßstoffe sind von der EU zugelassen:
Acesulfam
Aspartam
Aspartam-Acesulfam-Salz
Cyclamat
Saccharin
Sucralose
Thaumatin
Neohesperidin
Neotam
Die bekanntesten hiervon sind wohl Acesulfam, Aspartam und Saccharin. Thaumatin und Aspartam-Acesulfam-Salz haben keine (nachgewiesene) toxische Wirkung und sind daher ohne Einschränkung durch den ADI.
Die ADI Werte werden Ihnen keinen vernünftigen Anhaltspunkt geben, daher lässt sich zur Erklärung besser der Vergleich zum Zucker ziehen:
Süßkraft * ADI Wert * kg Körpergewicht
Die Süßkraft eines Süßstoffs wird in Relation zu der des Zuckers gestellt: Der ADI Wert verrät, wieviel Süßstoff pro Kilogramm Körpergewicht unbedenklich ist. Das Produkt dieser Gleichung gibt Aufschluss darüber, welche Zuckermenge jemand zu sich nehmen müsste, um an den ADI Wert eines Süßstoffs zu stoßen.
Der deutsche Süßstoffverband e.V. hat für einen 75 Kilogramm schweren Menschen bestimmt, dass er nach dem ADI Wert von Aspartam täglich die Süße von 600g Zucker essen könne (600 Gramm Zucker entsprechen 2400 kcal!)
Die Kombination mehrerer Süßstoffe (wie beispielsweise in jeder zuckerfreien Limonade!) wirkt sich synergetisch auf ihre Summe aus. Das heisst auf Deutsch, dass beispielsweise zwei gemischte Süßstoffe in ihrer Kombination noch süßer sind als beide Ausgangsstoffe einzeln. Phänomenal! Denn auch hierdurch sinkt nochmals (Süßstoffe sind um ein tausendfaches Süßer als Zucker) die benötigte Menge an Süßstoff um die gewohnte Zuckersüße zu erreichen.
Sie sehen also, dass die Obergrenze der als unbedenklich eingestuften Menge selbst mit aller Liebe zum Süßstoff kaum erreicht werden kann. Dazu stoßen noch die synergetische Wirkung einer Süßstoffmischung und der doppelte Boden (Teiler mindestens 100)!
Den Ernährungsmythen zuzuschreiben ist auch, dass Süßstoffe in der Schweinemast eingesetzt werden, um die Schweine zu mästen. Der eigentliche Verwendungszweck liegt ganz woanders. Dies können Sie in unserem Artikel Ernährungsmythen: Süßstoffe in der Schweinemast bis ins Detail nachlesen. Auch Ernährungsmythen über beispielsweise Aspartam, das in den Medien gerne niedergemacht wird, werden bald aufgedeckt. Weiter werden wir Ihnen zeigen, welchen Rang Süßstoff in Ihrer Diät haben kann. Dass Zucker nicht nur für Diabetiker in Süßstoff einen sinnvollen Ersatz gefunden hat.
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